Der Inselrat plant, die Vergabe neuer Urlauberbetten auf Mallora komplett auszusetzen. Nachdem die Behörde bereits am Donnerstag angekündigt hatte, in sogenannten "gesättigten touristischen Zonen" keine neuen Tourismusplätze mehr zulassen zu wollen, geht der "Consell" am Freitag noch einen Schritt weiter und schiebt dem touristischen Wachstum auf der Insel komplett einen Riegel vor – und zwar indem er überhaupt keine neuen Betten mehr zulässt. Als Grundlage für diese Maßnahme soll der neue Raumordnungsplan für Mallorca (PTM) sorgen, den der Inselrat bereits auf den Weg gebracht hat, der im April verabschiedet werden und spätestens zur neuen Legislaturperiode ab Mai in Kraft sein soll – Details sollen noch folgen.
Bisher hatte der Inselrat neue Urlauberplätze – beispielsweise bei Neueröffnungen von Hotels – über eine sogenannte Bettenbörse vergeben. Diese war aber im Zuge des neuen Tourismusgesetzes bereits mit einem Moratorium belegt worden, allerdings waren dort noch 13.000 Urlauberplätze übrig, die eigentlich noch hätten vergeben werden können. Diese sollen nun ersatzlos gestrichen werden. "Wir setzen uns für ein Modell ein, das auf weniger Volumen und mehr Qualität setzt und das nachhaltig ist. Es ist ein Weg des Bewusstseins der gesamten Gesellschaft", sagte Inselratspräsidentin Catalina Cladera (Sozialisten) gegenüber Medien.
Vor allem die Koalitionspartner der Sozialisten im Inselrat, das linke Öko-Bündnis Més und die Protestpartei Podemos, brachten ihre Freude darüber zum Ausdruck, "dass das grenzenlosen Wachstum auf Mallora nun beendet wird." Mallorca verfügt derzeit über rund 430.000 Touristenbetten, davon 315.000 in Hotels und 115.000 in Ferienunterkünften.