Britische Sauftouristen in Magaluf, im Südwesten von Mallorca, suchen immer häufiger andere Inselorte auf, um sich tagsüber zu betrinken. Das geht aus aktuellen Recherchen der spanischsprachigen Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervor. Besonders beliebt ist der nur wenige Kilometer entfernten Nachbarort Santa Ponça.
Dort locken einige Hotels die zumeist feierwütigen Briten mit Poolpartys an, die in den meisten Teilen von Magaluf verboten sind. Auch Partyboote seien für viele britische Exzesstouristen eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Nach Angaben von Anwohnern und Hoteliers seien die Strände in Magaluf tagsüber so gut wie leer, während sich die Touristen in anderen Gebieten Mallorcas betrinken.
Erst vor knapp zwei Wochen war eine Gruppe von Touristen in das Hafenbecken in der Inselhauptstadt Palma gesprungen. Mehrere Anwohner an der Hafenpromenade Paseo Marítimo hatten die gefährliche Aktion von ihren Balkonen aus gefilmt. Der Vorfall ereignete sich an der Golondrinas-Mole, einem Anlegeplatz für Ausflugsboote.
Das sogenannte "Anti-Sauftourismus-Gesetz", das Exzesse an der Playa de Palma, in Magaluf sowie auch in Sant Antoni auf Ibiza verbietet, wurde 2020 ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Gesetzes mussten bereits mehrere Lokale schließen. Zudem wurden Geldstrafen in Höhe von mehreren Tausend Euro verhängt.