Der Luxus-Sektor auf Mallorca wächst unaufhaltsam. Mittlerweile gibt es nicht nur unzählige Immobilienangebote, die auf sehr solventen Klienten zugeschnitten sind, sondern auch zahlreiche Hotels und Restaurants, in denen Reiche viel Geld auf der Insel ausgeben. Die gut betuchten Urlauber stammen nicht nur aus Nordeuropa, sondern vor allen Dingen aus Nordamerika. Dank der Direktverbindung zwischen New York und Palma de Mallorca von United Airlines reisen sie einfacher als zuvor an.
Wer Luxus sucht, wird auf Mallorca fündig: Nicht nur im Immobilien-Sektor, sondern auch in Hotels, Restaurants und im Einzelhandel. Diesem Thema hat die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" an diesem Wochenende einen ausführlichen Bericht gewidmet. Darin werden beispielsweise Luxus-Hotels auf Mallorca aufgeführt, die exklusive Preise verlangen. Ein Zimmer wie die Gran Suite im Hotel Can Bordoy in Palma de Mallorca kostet in der Hochsaison 1.440 Euro pro Nacht, inklusive Frühstück. Im Hotel Son Bunyola in Banyalbufar zahlt man pro Nacht und Villa rund 10.000 Euro.
Auch in der Gastronomiebranche auf Mallorca schlägt sich die ungebrochene Nachfrage nach Luxus immer mehr nieder. In der Silvesternacht sind in Restaurants in Palma de Mallorca Menüs für vier Personen mit einem Gesamtpreis von rund 6000 Euro angeboten worden. So befindet sich auch die Gastro-Branche im Wandel und passt sich der neuen, solventen Klientel an. Juan Miguel Ferrer, Präsident eines Restaurantverbandes auf Mallorca, erklärte im Gespräch mit Ultima Hora, dass es dabei "zwei Arten von Luxus gibt: zum einen den Luxus, der sich auf Marken konzentriert, die eher auf Instagram zu sehen sind, und den strengen Luxus, der sich auf das authentische Produkt konzentriert".
Reiche aus aller Welt
Dabei stammen die Reichen und Superreichen vor allem aus Nordeuropa und -amerika, aber sie kommen auch aus aller Welt. In den Luxus-Hotels in Palma de Mallorca sind beispielsweise im Jahr 2023 Urlauber mit 59 Nationalitäten gezählt worden. Sie kamen von den Fidschi-Inseln, aus Usbekistan und sogar aus Antigua und Barbuda, einem kleinen Inselstaat in der Karibik. Darüber hinaus gibt es Urlauber "aus dem Nahen Osten, Österreich und Indien", so die Hoteliers.
Nach wie vor ist die Nachfrage nach Luxus vor allem auf dem Immobilienmarkt auf Mallorca zu spüren. Luxuriöse Villen und Wohnungen finden sich nicht mehr nur in der Siedlung Son Vida vor den Toren von Palma de Mallorca, sondern nun auch öfter im Kern der Stadt. Ein Beispiel: In Palma werden seit kurzem Immobilien in Santa Catalina – im Mühlenviertel Es Jonquet mit Blick auf den Hafen – angeboten. Die Preise für die 57 Wohnungen in der Anlage namens XOJAY, von denen 42 noch verfügbar sind, liegen jeweils zwischen 1,3 und 5,8 Millionen Euro.
Den künftigen Bewohnern dieser Luxus-Wohnanlage mitten in Palma de Mallorca stehen nach Einzug zahlreiche Annehmlichkeiten zur Verfügung: ein Empfangsservice, ein Schwimmbad mit Solarium, ein Spa mit Sauna, ein Kinosaal, ein Yoga- und Meditationsraum, ein Golfsimulator, ein Weinkeller, eine Drehplattform zur Präsentation des Fahrzeugs, ein Gemeinschaftsboot sowie ein Koch für private Veranstaltungen.
Ein anderes Beispiel ist das Gebäude Ca la Seu, das mitten in der Altstadt unweit der Plaça Major in Palma de Mallorca steht. Das uralte Traditionsgebäude war ein Mehrfamilienhaus, ist umgebaut, saniert und in ein Einfamilienhaus umgewandelt worden. Aktuell wird es für 9,2 Millionen Euro zum Verkauf angeboten.
José Miguel Artieda, Präsident der Balearischen Vereinigung der Immobilienmakler (API), weist darauf hin, dass "es nicht mehr ungewöhnlich ist, 14 oder 20 Millionen Euro im Zentrum von Palma auszugeben. Es ist ein weiteres Stück Superluxus, das sich bereits zwischen 11.000 und 20.000 Euro pro Quadratmeter bewegt". Artieda versichert auch, dass "sich viele ausländische Luxus-Immobilienfirmen auf den Balearen ansiedeln werden, ebenso wie große deutsche, schwedische und jetzt auch amerikanische Marken".
Auch im Einzelhandel macht sich der Wandel Mallorcas zur Luxusdestination bemerkbar. Ultima Hora sprach mit Carolina Domingo, der Präsidentin des Einzelhandelsverbandes Pimeco. Sie sagte im Interview, dass "wir in dieser Saison die Ankunft von Amerikanern bemerkt haben, obwohl Deutsche, Briten und Schweden immer noch auf der Insel sind". Sie ist sich auch sicher, dass "diese Art von Tourismus der Insel viel bringt."