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Anzahl, Preise: So sieht es vor dem Saisonbeginn an der Mietwagenfront auf Mallorca aus

Angesichts der erneut in der Hochsaison zu erwartenden Touristenmassen ist man gewappnet

Mietwagen im Hafen von Palma. | Ultima Hora

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An der Mietwagenfront auf Mallorca ist man gewappnet angesichts der erneut in der Hochsaison zu erwartenden Touristenmassen. Laut dem Fachverband Faconauto wurden balearenweit im Februar 20.360 Pkw auf Mietwagenfirmen zugelassen. Das sind 13 Prozent mehr als im gleichen Vorjahresmonat, als 18.017 solcher Fahrzeuge angemeldet worden waren. Zusammengerechnet mit Januar stieg die Zahl dieser Neuzulassungen den Angaben zufolge von 24.255 um 4,9 Prozent auf 26.482 Pkw.

Die Steigerungsrate passt genau zu dem, wie die Verbände die Dinge sehen: Mietwagen gebe es auf Mallorca auch dieses Jahr genügend für die vielen Menschen, äußerte der Chef des Verbandes der kleineren mittelständischen Verleiher Aevab, Ramón Reus, gegenüber MM. „50.000 bis 60.000 sind es im Augenblick, im Hochsommer werden es zwischen 70.000 und 80.000 sein.” Die Preise würden je nachdem variieren, ob gerade Schulferien oder nicht sind, oder ob man sein Fahrzeug am Flughafen oder anderswo abholt bzw. abgibt. „Insgesamt liegen sie auf dem Niveau des vergangenen Jahres.” Ähnlich äußerte sich eine Sprecherin des Verbandes Baleval, der über 80 Prozent der Unternehmen repräsentiert.

Laut Ramón Reus ist es nicht nötig, einen Mietwagen auf Mallorca lange im Voraus zu buchen. „Es genügt, dies von Deutschland aus eine Woche oder auch vor Ort auf der Insel lediglich ein bis zwei Tage vorher zu tun.” In der Regel laufe alles wie geschmiert ab, wiewohl es „einige problematische Firmen” gebe. Bei Goldcar am Flughafen war vor einigen Tagen einem Deutschen etwa eine extrem überhöhte Kaution abverlangt worden. Dieser mietete daraufhin kein Auto dort. Andere Unternehmen wie Ok-Mobility, Record-Go, Iberauto oder Vanrell gelten in der Branche als hochseriös.

Im erträglichen Rahmen dürften die Preise bis zu den Sommerferien und auch während dieser zumindest auf Mallorca bleiben. Auf der Nachbarinsel Ibiza könnten Kunden jedoch Engpässe und damit verbundene Preiserhöhungen blühen. Dort beschloss der zuständige Inselrat unlängst, im Sinne der Nachhaltigkeit zwischen dem 1. Juni und dem 30. September nur allerhöchstens 16.000 Mietwagen pro Tag zu erlauben. „Das ist ein Pilotversuch”, so Aevab-Chef Ramón Reus. „Wenn das alles gut funktioniert, soll dieser im kommenden Jahr erneut gestartet werden.” Auf Mallorca werde damit allerdings nicht gerechnet.

So relativ unbeschwert die Stimmung an der Mietwagenfront ist, eines trübt diese jedoch ein wenig ein: das Ansinnen der Balearen-Regierung, eine neue Steuer auf solche Farzeuge einzuführen, die weniger als sechs Monate auf den Inseln unterwegs sind. Das sei „diskrimierend”, hieß es vor einigen Tagen von Seiten des Baleval-Verbandes. So eine Abgabe würde nicht dazu beitragen, die Autoflut einzudämmen, da erwiesen sei, dass dafür die zahllosen Privatbesitzer verantwortlich zeichnen. Ähnlich sieht das auch der Aevab-Verband.

Dass sich die Kunden auf vor wenigen Jahren noch leidenschaftlich beworbenen elektrisch angetriebene Mietwagen stürzen, wird eher nicht erwartet. Angesichts der weiterhin schlechten Infrastruktur – Ladestationen sind vor allem auf dem Lande dünn gesät oder funktionieren einfach nicht – würden solche Autos auf Mallorca wegen der schlechten Nachfrage nur in geringer Zahl eingesetzt, so Ramón Reus. Momentan gebe es im Übrigen keine Verpflichtung, über eine bstimmte Zahl dieser Fahrzeuge zu verfügen.

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