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Tourismusinsel Mallorca

Anstieg um 40 Prozent: Mallorca kann sich vor Amerikanern kaum noch retten

Fluggesellschaften reagieren mit mehr Verbindungen und größeren Maschinen, allen voran United Airlines mit ihrer Direktverbindung zwischen Palma und New York

Amerikanische Urlauber entsteigen am Flughafen Palma de Mallorca einer aus New York gelandeten United-Maschine | Foto: R. C.

| Palma, Mallorca |

Mallorca erlebt in diesem Sommer einen regelrechten Ansturm aus Übersee: Die Zahl der US-Touristen steigt sprunghaft an – Prognosen sprechen von einem Plus von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fluggesellschaften reagieren mit mehr Verbindungen und größeren Maschinen, allen voran United Airlines mit ihrer Direktverbindung zwischen Palma und New York. Doch diese macht nur einen kleinen Teil der fast 300.000 Amerikaner aus, die jährlich auf die Insel reisen. Der Trend ist klar: Mallorca wird für den US-Markt zur neuen Traumdestination.

Die Gründe für diesen Boom sind vielfältig. Laut dem internationalen Beratungsunternehmen Mabrian zählt der US-amerikanische Markt derzeit zu den wachstumsstärksten weltweit. Während Europa wegen der politischen Entwicklungen in den USA etwas auf Abstand geht, entdecken Amerikaner umgekehrt vermehrt den Charme Mallorcas – und sie buchen zunehmend kurzfristig. Bereits im Frühjahr hatte Turespaña ein Wachstum von 11 Prozent für die gesamten Balearen prognostiziert. Diese Schätzung gilt inzwischen als deutlich übertroffen.

Amerikaner geben überdurchschnittlich viel Geld aus

Besonders interessant: Amerikaner geben auf Reisen überdurchschnittlich viel aus. Mit 694 Millionen Euro an touristischen Ausgaben im Jahr 2024 belegen sie Platz sechs unter allen Herkunftsländern – bei vergleichsweise niedriger Besucherzahl. Damit sind sie für Hoteliers und die Politik der perfekte Gast: wohlhabend, qualitätsorientiert, und bereit, für ein gutes Erlebnis zu zahlen. Kein Wunder also, dass der Inselrat und die Tourismusbranche auf genau dieses Publikum setzen.

Mit der steigenden Nachfrage ziehen auch die Preise an. Mabrian prognostiziert einen Anstieg der Hotelpreise auf Mallorca von durchschnittlich 7,8 Prozent in der Hauptsaison. Drei-Sterne-Hotels werden sogar bis zu 8,7 Prozent teurer. Parallel dazu steigen allerdings auch die Erwartungen der Gäste – und damit das Risiko von Unzufriedenheit. Erste Auswertungen deuten bereits auf sinkende Zufriedenheitswerte hin, insbesondere in niedrigeren Kategorien. Die Botschaft ist klar: Wer mehr verlangt, muss auch mehr bieten.

Experten raten daher zu einer klugen Preisstrategie: weniger Blick auf die Konkurrenz, mehr Fokus auf das eigene Gästeerlebnis. Nur so könne man langfristig erfolgreich bleiben – auch jenseits der Hauptsaison.

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