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Palma plant Knallhart-Maßnahmen: Totales Verbot für Ferienwohnungen und Party-Boote

Bürgermeister Jaime Martínez kündigt neue Maßnahmen gegen Ferienvermietung, Party-Boote und Jugendherbergen an – mehr Wohnraum für Langzeitmieter soll geschaffen werden

Party-Boote sollen in Palma bald ganz verboten werden | Foto: Archiv

| Mallorca |

Der Bürgermeister von Palma de Mallorca, Jaime Martínez, hat an diesem Dienstag (14.10). ein Maßnahmenpaket vorgestellt, das den Einfluss des Massentourismus auf die Stadt eindämmen soll. Die wichtigste Neuerung: Ein generelles Verbot von Ferienwohnungen in allen Formen, einschließlich Einfamilienhäusern und einzelnen Zimmern, die bislang über Plattformen wie Airbnb angeboten wurden.

Martínez betonte, dass es derzeit nur 639 legal lizenzierte Ferienwohnungen in der Stadt gibt, die weiterhin bestehen bleiben, jedoch keine neuen Einheiten zugelassen werden, falls bestehende abgeschaltet werden. Das Verbot tritt mit dreimonatiger Rückwirkung in Kraft, um zu verhindern, dass kurzfristig neue Plätze geschaffen werden.

Jugendherbergen und Party-Boote unter Kontrolle

Neben der Einschränkung von Ferienwohnungen wird in Palma künftig die Eröffnung neuer Jugendherbergen untersagt. Bestehende Herbergen sollen schrittweise in Hotels oder reguläre Wohnungen umgewandelt werden. Auch die Party-Boote am Paseo Marítimo werden ab der kommenden Saison verboten. Diese Maßnahme erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Autoritat Portuària de Balears (APB) und reagiert auf zahlreiche Beschwerden von Anwohnern über Lärm und Belästigungen.

Mehr Wohnraum für Langzeitmieter

Martínez erklärte, dass das Ziel der Regelungen darin besteht, die Anzahl von Wohnungen für Langzeitmieten zu erhöhen. Durch die Begrenzung des Ferienwohnungsangebots soll der Wohnungsmarkt für Einheimische entlastet werden. Die Maßnahmen sollen helfen, das Gleichgewicht zwischen touristischer Nutzung und den Bedürfnissen der Bewohner wiederherzustellen.

Obwohl die Vorschriften noch nicht sofort im nächsten Stadtrat verabschiedet werden, sollen sie beim darauffolgenden Plenum umgesetzt werden – mit Wirkung rückwirkend, um die Genehmigung neuer Ferienwohnungen zu verhindern. Diese Vorgehensweise soll sowohl Eigentümern als auch Behörden Planungssicherheit bieten.

Gemischte Reaktionen in der Stadt


Die Maßnahmen stoßen in Palma auf unterschiedliche Reaktionen. Anwohner und Bürgervereine begrüßen die Schritte als notwendig, um die Lebensqualität in der Stadt zu schützen. Tourismusakteure warnen hingegen vor möglichen wirtschaftlichen Einbußen. Martínez betonte jedoch, dass Palma weiterhin ein attraktives Reiseziel bleiben solle – nur eben mit einem nachhaltigeren, an die Bewohner angepassten Tourismus.

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