Die mehr als 22.000 kleinen und mittleren Unternehmen und Selbstständigen auf Mallorca und seinen balearischen Nachbarinseln haben wie auch Großunternehmen einen Aufschub bei der Rückzahlung von ICO-Darlehen gefordert. Diese Kredite wurden 2020 und 2021 von der spanischen Kreditanstalt (ICO) vergeben, um die der Folgen der Corona-Pandemie zu lindern. Sie sind zu 80 Prozent durch eine Bürgschaft des Staates abgesichert.
In den zwei Jahren tilgungsfreier Zeit mussten die Unternehmen nur Zinsen zahlen. Doch Ende März läuft die von der Zentralregierung gesetzte Frist aus. Dann ist die Rückzahlung des gesamten geliehenen Kapitals fällig. Die Unternehmen fordern dagegen, das Geld erst in zwölf Jahren zurückzahlen zu müssen. Als Grund nennen sie die die Inflation und die hohen Kraftstoffpreise infolge des Kriegs in der Ukraine.
Nach Angaben des Verbands von kleinen und mittleren Betrieben (PIMEM) wurden auf den Balearen 18.900 ICO-Darlehen im Wert von 5.383 Millionen vergeben. Hinzu kämen etwa 4000 weitere Kredite hinzu, die bei Finanzinstituten aufgenommen wurden.
Unterstützung erhalten die Unternehmen und ihre Verbände von dem technischen Direktor der Fundació Impulsa, Antoni Riera. Der Ökonom erklärte, dass unter den derzeitigen Umständen alles vermieden werden müsse, was zu Spannungen im Cashflow führen könne.
Bei der Zentralregierung in Madrid scheinen die Forderungen auf offene Ohren zu stoßen. Sowohl die Wirtschaftsministerin Nadia Calviño als auch die Ministerin für Industrie, Tourismus und Handel, María Reyes Maroto, kündigten eine Fristverlängerung sowie eine neue Linie von ICO-Garantien an.