Wenn sich wie jetzt wieder eine Hochsaison nähert, häufen sich Neuigkeiten von den Fähren: Dazu zählt die Tatsache, dass ab 10. April von Port d’Alcúdia eine zweite französische Hafenstadt angefahren wird, nämlich neben Toulon das mittelalterliche Küstenkleinod Sète. Jeden Mittwoch wird eines der gelben Schiffe von Corsica Ferries gegen 18 Uhr dort abfahren und auf die Baleareninsel übersetzen. Die Abfahrt von Mallorca ist für den Nachmittag geplant, die Ankunft in Frankreich gegen 8 Uhr morgens. Die Überfahrt dauert etwa 15 Stunden.
Es ist nicht das erste Mal, dass es eine maritime Verbindung zwischen Mallorca und Sète gibt. Zu Beginn der Jahrtausendwende verkehrte die italienische Reederei Medmar in den Sommern 2003 und 2004 auf der Strecke zwischen Palma und dem französischen Hafen. Die Stadt Sète liegt 32 Kilometer südwestlich der Stadt Montpellier direkt am Mittelmeer auf einer schmalen Landzunge. Der Ort in Südfrankreich ist praktisch von allen Seiten von Wasser umgeben und wird deswegen auch als „kleines Venedig” bezeichnet. Sète ist bekannt für seinen Fischerhafen und die nahegelegenen Strände.
Auch von der Fährgesellschaft Baleària gibt es Neues zu berichten: Die Reederei stellte im Januar feierlich die Speedfähre „Margarita Salas” vor. Nach Angaben des Unternehmens-Chefs Adolfo Utor wird die zweite mit Gas betriebene Fähre des Unternehmens ab Juni einsatzbereit sein und zwischen Barcelona, Ciutadella und Port d'Alcúdia verkehren.
Das Speedschiff war Mitte Dezember in der nordspanischen Hafenstadt Gijón vom Stapel gelaufen. Es handelt sich um das Schwesterschiff der „Eleanor Roosevelt”, die bereits seit einigen Jahren zwischen den Inseln und dem Festland verkehrt. Doch die „Margarita Salas” hat eine zehn Prozent stärkere Motorkraft und ist außerdem noch größer. Ein ganzes Stockwerk wurde hinzugefügt, der VIP-Salon verfügt laut dem Unternehmen über Sitze mit nie gesehener Bequemlichkeit. Ein Kinderspielplatz und Gratis-Whatsapp während der Fahrt kommen hinzu. Baleària investierte 126 Millionen Euro in den neuen Bau. Das Schiff fasst wie auch die „Eleanor Roosevelt” 1200 Passagiere und 400 Fahrzeuge. Im innerspanischen Fährverkehr ab Mallorca sind auch die Unternehmen Grimaldi-Trasmed und der italienische Player GNV aktiv (www.gnv.it).
Die beiden einzigen Fährhäfen auf Mallorca sind Palma und Port d’Alcúdia, wobei man nur von letzterem nach Frankreich kommt. Von der Balearen-Kapitale aus ist es möglich, nach Barcelona, Ibiza, Menorca, Valencia, Formentera und Denia zu kommen. Von Port d’Alcúdia gelangt man nach Barcelona und Menorca. Auf den Routen werden angejahrte Fähren mit Stallgeruch wie die „Hypatia de Alejandria” (Baleària; www.balearia.com), modernere, aber gemächlich fahrende Schiffe wie die „Ciudad de Palma” (Grimaldi-Trasmed; www.trasmed.com) oder besonders schnelle Speed-Gefährte eingesetzt. Zu den letzteren gehören die „Eleanor Roosevelt”, die „Ramon Llull”, die bald einsatzfähige „Margarita Salas” und die „Cecilia Payne” (alle drei von Marktführer Baleària).
Die langsam fahrenden Fähren bieten ihren Passagieren nicht nur Sitzplätze an, sondern – wenn mehr Geld bezahlt wird – auch Kabinen mit Betten. Bei Grimaldi-Trasmed gibt es sogar „camarotes”, in welchen man einen Vierbeiner mitnehmen kann. Neben Restaurants, bordeigenem Wlan, Gebetsräumen, behindertenfreundlichen Einrichtungen und Geschäften verfügen einige Schiffe sogar über Pools, die ein gewisses Urlaubsgefühl aufkommen lassen. Im Sommer ist das sehr angenehm, wenn man etwa lange Strecken nach Frankreich fährt. Wer auf Mallorca oder den Nachbarinseln gemeldet ist, kommt gegen Vorlage einer Bescheinigung seiner Gemeinde in den Genuss des 75-Prozent-Rabatts. Die Preise variieren wie im Flugverkehr je nach Nachfrage.