Die Entwicklung der vergangenen Jahre gerät ins Stocken: Für die kommende Wintersaison haben die Fluggesellschaften deutlich weniger Flüge und Sitzplätze nach Mallorca und auf die Nachbarinseln Ibiza und Menorca eingeplant. Damit endet vorerst der Aufwärtstrend, den die Inseln seit dem Ende der Pandemie auch in der Nebensaison verzeichnen konnten.
Nach Angaben der Spanischen Koordinierungsstelle für Start- und Landeslots (AECFA) sinkt die Zahl der Flüge zwischen November und März im Vergleich zum Vorjahr um 10,3 Prozent, die Zahl der Sitze um 8,3 Prozent. Konkret bedeutet das: 62.652 Bewegungen und 9,2 Millionen Plätze stehen im Winter zur Verfügung – im Vorjahr waren es noch fast 70.000 Flüge und mehr als zehn Millionen Sitze.
Besonders auffällig: Während Spaniens Flugplan insgesamt ein leichtes Plus von 2,7 Prozent bei den Sitzplätzen meldet, geht es auf den Balearen bergab. Dabei waren es gerade die Randmonate, die in den letzten Jahren für steigende Gästezahlen sorgten, während die Sommermonate stabil auf hohem Niveau blieben.
Am stärksten betroffen ist der Flughafen Palma mit einem Minus von 13 Prozent bei den Flugbewegungen und neun Prozent bei den Sitzen. In Menorca sinkt das Angebot um 4,7 beziehungsweise 10,3 Prozent, auf Ibiza um 2,3 und 4,3 Prozent. Insgesamt heißt das: 6,9 Millionen Sitze für Mallorca, 1,7 Millionen für Ibiza und 755.000 für Menorca. Zum Vergleich: Von Januar bis August kamen nach Angaben von Turespaña bereits 11,8 Millionen internationale Passagiere auf die Inseln – drei Prozent mehr als im Vorjahr.
Streit um Residentenrabatt verschärft sich
Parallel dazu sorgt der Residentenrabatt weiterhin für Spannungen zwischen Airlines und Politik. Dank dieses Systems erhalten auf den Inseln lebende Passagiere einen Preisnachlass von bis zu 75 Prozent auf alle innerspanischen Flüge. Die Fluggesellschaften strecken die Kosten für die Subventionen zunächst selbst vor und werfen der Regierung vor, das Budget dafür viel zu niedrig angesetzt zu haben.
Der Branchenverband ALA hält die vom Parlament bewilligten 319 Millionen Euro für "völlig unzureichend". Die fehlenden Mittel könnten die Fluggesellschaften in diesem Jahr mit über einer Milliarde Euro belasten, warnt ALA-Präsident Javier Gándara. Das habe nicht nur Folgen für die Unternehmen selbst, sondern auch für die Luftverkehrsanbindung der Inseln – und damit für die Bewohner, Wirtschaft und Arbeitsplätze.