Diese Geschichte klingt unglaublich, ist aber wahr: Ein falscher Flugkapitän hat Passagiere im vergangenen Sommer kreuz und quer durch Europa geflogen. Der aufsehenerregende Fall war am vergangenen Montag bekannt geworden und sorgte für einen Skandal in der europäischen Luftfahrt. Jetzt hat der Fake-Kapitän gekündigt und in mehreren Ländern wird gegen ihn ermittelt.
"Die Echtheit der Pilotenlizenz steht außer Frage, da sie von den nationalen Behörden bestätigt wurde", so die betroffene Fluggesellschaft gegenüber dem Fachportal "Aerotelegraph". Doch hatte der Mann keine Berechtigung, als Kapitän zu fliegen – tat es aber trotzdem. Er war für die litauische Wet-Lease-Airline Avion Express unterwegs. Mit einem Ableger, nämlich Avion Express Malta, arbeitet der führende Mallorca-Flieger Eurowings, wie die Airline auf Anfrage der MM-Redaktion bestätigte.
Es hat sich ausgeflogen
Jetzt bleibt der falsche Flugkapitän erst einmal am Boden, denn nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe hat er nun gekündigt. "Nachdem nicht verifizierte Informationen eingegangen waren, dass ein Teil der vom Piloten angegebenen Flugerfahrung – insbesondere Einsätze als Kapitän – möglicherweise unzutreffend war, leitete die Airline sofort eine interne Untersuchung ein und suspendierte alle Flüge des Piloten." Daraufhin reichte der Mann seine Kündigung ein.
Die Ermittlungen in diesem Fall werden jetzt weitergehen. Sämtliche Dokumente des Piloten müssen geprüft werden. Weil der Mann quer durch Europa unterwegs gewesen war, wird länderübergreifend untersucht. "Luftfahrtbehörden mehrerer Länder sind in den Prozess eingebunden", schreibt Avion Express laut des Fachportals Aerotelegraph.