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Herbst ist Wanderzeit: Auf geht’s zur Hütte

Auf Mallorca ist Herbst Wanderzeit: So geht’s zur Hütte

Die Wanderhütte in Sa Coma d'en Vidal. | Archiv

| Mallorca |

Wem die Übernachtung im Hotel oder eine Ferienwohnung zu langweilig ist, der kann sich eine Wanderhütte auf Mallorca mieten. In den „Refugios” zu nächtigen, erfreut sich bei Einheimischen und Urlaubern wachsender Beliebtheit. 25 solcher Hütten gibt es auf Mallorca, eine weitere steht auf der kleinen Nachbarinsel Cabrera.

Wie können die Refugios reserviert werden?

Die Hütten befinden sich im Norden der Insel zwischen Alcúdia und der Levante-Halbinsel sowie in der Tramuntana. Die Herberge Sa Torrentera ist in Sencelles angesiedelt. Die Mehrzahl der Refugios stehen unter der Verwaltung des Naturinstituts der Balearen-Regierung „Ibanat” (https://bit.ly/2R5mAqJ, per Mail unter: refugis@ibanat.caib.es, Tel. 971-177652). Auch der Inselrat (https://bit.ly/2Z4yjgZ, oder Mail an xarxaderefugis@conselldemallorca.net, Tel. 971-173 700) bietet Unterkünfte an. Reservierungen sind online möglich, auf den Webseiten gibt es auch Informationen über die Art und Ausstattung der jeweiligen Herberge. Diese Beschreibungen sollten vor der Anreise genau studiert werden, denn Hütte ist nicht gleich Hütte.

Wie sind die Unterkünfte ausgestattet?

Die Ausstattung unterscheidet sich erheblich, einige sind wirklich rustikale Berghütten, bei denen Gäste Besteck und Schlafsack mitbringen müssen, andere gleichen eher Jugendherbergen und bewirten die Gäste. So verfügt die Hütte am Cúber-Stausee beispielsweise über eine chemische Toilette, Strom aus einer Solaranlage und eine Grillmöglichkeit, allerdings stehen dort keine Betten. Die bewirtete Unterkunft Cases de Binifaldó nahe Lluc wiederum wartet mit Duschen, Backofen, einem Aufenthaltsraum mit Kamin und Mehrbettzimmern auf. Das Refugio S’Alzina (Levante-Park) kann mit Bettwäsche, Babybett und sogar einem Bringdienst gebucht werden. Tossals Verds (am GR-221 gelegen) wurde 2014 renoviert und verfügt nun auch über WLAN.

Anfang Juni eröffnete die Herberge auf Cabrera wieder. Anstatt wie bisher 24 Personen finden jetzt nur zwölf Übernachtungssgäste Platz. Damit solle laut balearischem Umweltministerium die Nachhaltigkeit des „Refugio” gewährleistet werden.

Die Zimmer wurden umgestaltet, nun gibt es zwei Schlafräume für vier Personen sowie zwei Doppelzimmer. Ein besonderes Bonbon ist, dass die Vierbett-Zimmer Meerblick haben. Neu ist auch, dass die Gäste ihre Speisen nicht mehr in Einwegplastik-Verpackungen mitbringen dürfen. Damit soll der Müll auf Cabrera reduziert werden.

Wie viele Personen finden Platz und wie viel kostet die Übernachtung?

Auch die Größe der Hütten unterscheidet sich erheblich. Von zwei (Coma de Binifaldó, Lluc) bis zu 50 Personen (S’Alova, Barranc de Biniaraix) finden in den Unterkünften Platz. Gerade die kleinen Hütten können oftmals nur im Ganzen gebucht werden, dafür wird ein Gesamtpreis fällig. In einigen der größeren wie am Castell d’Alaró können sich auch Einzelpersonen einbuchen.

Die Kosten liegen zwischen vier und zwölf Euro pro Person und Nacht, oft werden allerdings Gruppenpreise angeboten.

Kann eine Hütte kurzfristig besucht werden?

Spontan in der Wanderhütte zu übernachten ist meist schwierig. Gerade an den Wochenenden sind viele Hütten bereits Monate im Voraus ausgebucht, bei anderen Hütten reicht es, ein paar Tage im Voraus zu buchen. Die Hütten können allerdings maximal drei Monate vor dem Ankunftstag gebucht werden und stehen nur für maximal drei Nächte zur Verfügung.

Auch steht nicht jede Hütte das ganze Jahr über offen. Einige werden beispielsweise im August saniert, andere haben im Winter geschlossen.

Ist der Weg zur Hütte schwierig?

Gut durchdacht sollte die Anreise werden, denn die Hütten können meist nicht mit dem Auto angefahren, sondern müssen erwandert werden. Die Länge und die Schwierigkeit der Wege variieren. Der Inselrat unterhält die Hütten entlang der Trockensteinwanderroute GR-221. Dort sind viele passionierte Wanderer anzutreffen.

Gerade die kleineren Hütten in der Abgeschiedenheit werden gern von Familien und Jugendgruppen angemietet, um dort gemeinsame Zeit zu verbringen. Für jedes Abenteurer-Level ist etwas dabei, denn von einigen Refugios ist es ein weiter Fußmarsch zurück in die Zivilisation.

Was gilt es noch zu beachten?

Die Schlüssel für unbewirtete Hütten sind in der Umgebung abzuholen. Gerade Übernachtungsgäste, die mit reichlich Gepäck und vielleicht sogar Wasserkanistern ausgestattet sind, sollten dies bei ihrer Routenplanung berücksichtigen.

Auch in den Hütten gelten Verhaltensregeln. So darf die Maximalbelegung nicht überschritten werden. Haustiere sind in den Herbergen nicht gestattet.

(aus MM 32/2019)

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