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Der Palast mit dem Blick ins ewige Blau: So sieht es auf Son Marroig aus!

110 Jahre ist der zu Mallorca wie die Kathedrale gehörende Erzherzog Ludwig Salvator schon tot. MM besuchte das beeindruckende Son-Marroig-Anwesen, wo sich das Blaublut in Inselstudien vertieft hatte

Ist man auf der Terrasse, schlägt einen die Landschaft sofort in ihren Bann: Einen klassischeren Blick auf das Meer vor Mallorca gibt es kaum.Fotos: it

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Wenn vollkommene Erhabenheit zu einem Bild geraten soll, kann dieses auf Mallorca eigentlich nur den Son-Marroig-Palast nebst Umgebung darstellen. Eingebettet in die wildzerklüftete Tramuntana-Landschaft oberhalb des tiefblauen Mittelmeers, den Lochfelsen Sa Foradada in Sichtweite, sieht die ehrwürdige ehemalige Wohnstätte des legendären Erzherzogs Ludwig Salvator von Österreich-Toskana (1847 - 1915) schon von fern wie ein Juwel aus.

110 Jahre nach dem Tod des Adeligen, der wie kein anderer sein Herzblut und seinen Schweiß für die geographische, naturkundliche und kulturelle Beschreibung der Balearen vergoss, macht der ab 1870 renovierte Palast aus dem 16. Jahrhundert noch immer viel her: Ob das riesige Lese- und Wohnzimmer mit der Bibliothek, Keramiken, historischen mallorquinischen Gemälden und einer Büste des hochintellektuellen Habsburgers, der Speisesalon mit dem Zugang zur Terrasse oder das Schlafgemach samt Himmelbett und Waschbecken – wer hier durchschreitet, lässt sich nicht nur durch die schiere Größe des Anwesens beeindrucken, sondern nimmt auch einen imperialen Odem von Tausenden Jahren auf.

So wie Bettina Leifermann aus dem Rheinland, die hier mit ihrem Mann Günter angehalten hat: „Wir sind im Mietwagen unterwegs und gucken uns hier in der Tramuntana um”, so die Touristin beim MM-Besuch. „Das ist alles so hochherrschaftlich, und dann diese wunderbare Landschaft!” Ihr Gatte blickt sie zustimmend an.

Auch Sissi war hier

Wie muss es hier wohl zugegangen sein, als die ins Weltgedächtnis eingegangene große Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, vulgo Sissi (1838 - 1898), mit ihrer Yacht Miramar hier ehedem auftauchte, um ihren in Insel-Studien aller Art versunkenen und in Mallorca vernarrten Cousin zu besuchen? Nach wie vor irgendwie präsent ist die Anmut, mit der sie den Weg vom Ufer wohl hochschritt. Man bemerkt in Son Marroig permanent, dass das Höfische regelrecht in die Mauersteine des Herrenhauses eingedrungen war ...

So beeindruckend der Komplex als solcher ist, die Perle der mit einem verwunschenen Garten vervollkommneten Anlage ist ein auf acht ionischen Säulen ruhender Pavillon aus blütenweißem Marmor, der das antike Griechenland evoziert. Von dort aus ist der Blick in die blaue Ewigkeit besonders berauschend.

Dass hier immer mal wieder Hochzeiten mit weißen, in Vasen gesteckte Blumen, Sitzgarnituren in Gehweite und runden Esstischen veranstaltet werden, verwundert angesichts der spektakulären Lage nicht. Prominente wie die deutsche Fußball-Lichtgestalt Mario Götze und seine Lebensgefährtin Ann-Kathrin Brömmel ließen sich hier stil- und stimmungsvoll in den Stand der Ehe einführen. Erhabenheit ist hier halt ein Bild.

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