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Margalida Escalas: „Meine Keramiken spiegeln Landschaften und Architektur!“

Die 20. Folge der Video-Serie der deutschen Fernsehjournalistin Sibylle Tiessen handelt von der mallorquinischen Keramikkünstlerin Margalida Escalas

Teil 20 der MM-Videoserie „Die Mallorquiner“ der deutschen Fernsehjournalistin Sibylle Tiessen. Präsentiert von TUI. (Länge 6:48) | Youtube: Mallorca Magazin TV

| Santanyí, Mallorca |

Licht durchflutet das Atelier in Santanyí. An einem großen Holztisch in der Mitte des Raumes steht Margalida Escalas und knetet einen Klumpen hellen Ton, ähnlich wie einen Brotteig, bevor er in den Ofen kommt. „Im Jahre 1975 hat mich das Keramik-Fieber das erste Mal gepackt”, erinnert sich Escalas. Damals verbrachte sie zwei Wochen in Cambridge in Großbritannien. „Ich lernte dort eine Gruppe von Frauen kennen, die eine gemeinsame Werkstatt hatten. Eine von Ihnen gab mir Unterricht an der Töpferscheibe”, erzählt die Keramikkünstlerin. „Ich weiß noch genau, wie sehr mich die Töpferscheibe in ihren Bann gezogen hat”, sagt Escalas mit einem Lächeln. Unbedingt wollte sie das Töpfern mit diesem Gerät erlernen und perfektionieren. „Bis dahin sind viele Übungsstunden vergangen”, so die heute 71-Jährige.

Zurück auf Mallorca gab es zu jener Zeit allerdings kaum Töpferscheiben. „Ich ließ mir von einem Schmied in Santa Maria del Camí eine eigene herstellen”, sagt Escalas, die heute in Santanyí lebt. „Die Maschine hatte keinen Motor. Ich musste mit dem Treten eines Pedals ein Rad bewegen, das schließlich die Scheibe drehte”, sagt die Künstlerin. „Obgleich es mir gefiel, meinen ganzen Körper für die Erstellung eines Werkes einzusetzen, machte das irgendwann mein Kreuz nicht mehr mit”, so Escalas, die daher auf ein elektrisches Gerät umstieg.

Escalas liebt es, Skulpturen aus Ton herzustellen.

„In meiner Anfangszeit beschränkte ich mich auf die Herstellung von Haushaltsgegenständen” berichtet Escalas und zeigt auf einige Schüsseln, Teller und Schalen, die sie alle mit ihren Händen geschaffen hat. „Kunst aus Keramik war relativ unbekannt. Erst durch die Arbeiten von Picasso, Miró und Barceló wurde darauf aufmerksam gemacht, dass aus Ton mehr als nur funktionale Gegenstände geschaffen werden können”, betont sie. Sie hatte ihren Fokus indes auf eine Serie von mediterranen Amphoren gelegt. „Diese wurden irgendwann immer flacher und immer eckiger, wurden mit stärkeren Maserungen oder Pünktchen versehen. Ich löste mich zunehmend vom rein funktionalen Aspekt der Keramik. Meine Werke waren fortan eher ästhetischer und kreativer motiviert”, berichtet die Keramikkünstlerin weiter.

In der ersten Phase ihres Schaffens stellte Escalas Haushaltsgegenstände her. Später folgte eine Serie mediterraner Amphoren.

„Und so kam die nächste Phase meines Schaffens, in der meine Arbeit sich von runden Formen löste und ich von Architektur beeinflusst wurde”, so Escalas, deren Skulpturen unter anderem Stilelemente städtischer, primitiver, aber auch talayotischer Bauten sowie des zeitgenössischen Urbanismus beinhalten.

Escalas ist in ihrem Leben viel gereist. „All die Eindrücke, die ich in den von mir besuchten Ländern gesammelt habe, verschmelzen in meinem Atelier in meiner Arbeit. Seien es Momentaufnahmen meiner Aufenthalte in Laos, New York, Afrika, Indien oder Europa. Alles, was ich gesehen und erlebt habe, verschmilzt miteinander. Nicht nur im Bereich der Architektur, sondern auch landschaftlich”, erklärt die Künstlerin. Sie arbeite rein intuitiv, mache sich vorher keinerlei Gedanken darum, wie das Stück später aussehen sollte. Meist funktioniere diese freie Technik gut, sei aber keineswegs ein Garant für tolle Werke.

Die architektonischen Werke sind von Elementen des zeitgenössischen Urbanismus geprägt.

Selbstverständlich sei auch ihre Heimat Mallorca in den Skulpturen erkennbar. „Vor allem die Farben erinnern an die hiesige Landschaft. Ich arbeite viel mit Braun- und Erdtönen, wenig grün”, erklärt sie. Den Großteil ihres Lebens verbrachte sie auf der Insel. „Eine Ausnahme war meine kurze Zeit in Barcelona. Ich studierte dort damals Psychologie, beendete das Studium aber nie”, sagt Escalas.

„Ich bin glücklich hier und möchte nicht woanders leben. Mallorca war lange Zeit ein Paradies. Leider werden die paradiesischen Fleckchen immer weniger”, sagt die Insulanerin betrübt. „Früher konnte ich mit meinen Freunden und den Familienmitgliedern jederzeit kurz an den Strand oder an eine Bucht gehen. Das ist heute undenkbar, ab zehn Uhr morgens ist alles belegt”, sagt sie und schüttelt mit dem Kopf. „Wir brauchen hier dringend Veränderungen, ein nachhaltigeres Tourismusmodell, weniger Massifizierung. Falls es dafür nicht schon längst zu spät ist!”

Kooperation mit TUI

Unterstützung aus der Touristikbranche: Gesponsert wird das Video-Projekt von Europas führendem Touristikkonzern Tui und seiner Tui Care Foundation. Gegründet wurde die Initiative 2016 mit dem Ziel, in den Destinationen nachhaltige Projekte zu unterstützen. Dabei setzt die Stiftung auf das Potenzial des Tourismussektors als Motor für gesellschaftliche Entwicklung, Bildung und Wohlstand. Der Konzern fördert dabei nachhaltigen Tourismus in Zusammenarbeit mit Einheimischen.

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