Der Party-Tourismus in Magaluf hat das erste Todesopfer des Jahres zu beklagen. Am Sonntag stürzte ein 58-jähriger Brite von einem Balkon und verstarb. Die genauen Umstände des Falles sind noch nicht geklärt. In der Urlauberhochburg im Südwesten von Mallorca, die in der Hochsaison vor allem von britischen Touristen bevölkert wird, kommen immer wieder Touristen beim sogenannten "Balconing", also bei Sprüngen oder Stürzen von Hotelbalkonen zu Tode.
Ungeachtet der verschiedenen Maßnahmen der Gemeinde Calvià zur Eindämmung des Party-Tourismus hat sich bislang wenig geändert. Mit britischer Pünktlichkeit sind die Touristen aus dem Vereinigten Königreich am 1. Mai in Magaluf "eingefallen" und feucht-fröhlich in die Saison gestartet.
Hatte die Gemeinde Calvià nach den Alkohol- und Sexskandalen des vergangenen Jahres rund um das sogenannte "Pub Crawling" mehrere Verordnungen angekündigt, um die Exzesse des Partytourismus in der Urlauberhochburg einzudämmen, ist spätestens seit dem vergangenen Wochenende deutlich geworden, dass Änderungen sich nicht über Nacht einstellen.
Gut 2500 Jugendliche, alleine 500 Teilnehmer eines Rugby-Turniers, bevölkerten die Straßen an der berühmt-berüchtigten Punta Ballena. Komasaufen war angesagt. Die Wirte sind sich sicher: "Das wird in diesem Jahr nicht anders als in den vergangenen."
Das Rathaus will den Alkoholkonsum auf offener Straße zwischen 24 und 8 Uhr sowie den Ladenverkauf von Alkohol ab Mitternacht verbieten. Die Verordnung der Gemeinde, die den sogenannten Benimm-Regeln an der Playa de Palma ähneln soll, ist noch nicht verabschiedet. (cze/as)