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Acht Kilo Koks auf dem Beifahrersitz: Polizei sprengt Rauschgiftring auf Mallorca

Gemeinsame Operation deckt Netzwerk südamerikanischer Drogenhändler in Palma auf

Bei der Razzia kooperierten Beamten der Nationalpolizei und der Guardia Civil sowie der Zollfahndung | Foto: R.S.

| Mallorca |

Es war eine Routineüberwachung, die plötzlich eskalierte: Auf Mallorca ist den Sicherheitsbehörden ein bedeutender Schlag gegen den Drogenhandel gelungen. Guardia Civil, Nationalpolizei und die stellvertretende Zollaufsicht (DAVA) beschlagnahmten acht Kilogramm hochreines Kokain und nahmen einen mutmaßlichen Kurier einer südamerikanischen Bande fest, die ihre Zentrale ausgerechnet in Palma unterhält.

Die Ermittler hatten den Verdächtigen bereits im Visier, als er am vergangenen Mittwoch (9.7.) in seinem Auto durch Palmas Viertel Coll d’en Rabassa fuhr. Zunächst unauffällig, drehte sich das Blatt, als der Mann die Verfolger bemerkte. Nervös wechselte er abrupt die Spur, vollführte riskante Manöver – ein klares Zeichen, dass er etwas zu verbergen hatte.

Geheime Botschaften und geheime Verstecke

Um eine Flucht zu verhindern, setzten die Beamten ihr Training in Taktik um: Mit einem präzisen Manöver schnitten sie dem Verdächtigen den Weg ab. Kaum gestoppt, versuchte der sichtlich überforderte Mann noch hastig, eine Schachtel auf dem Beifahrersitz zu verstecken. Doch zu spät – darin fanden die Ermittler fünf Päckchen mit insgesamt acht Kilogramm Kokain.

Die Festnahme war erst der Anfang: Noch am selben Tag stürmten Beamte eine Wohnung und eine Bar, die vor allem südamerikanische Gäste anzog. Dabei wurden drei mutmaßliche Kurierfahrzeuge, mehrere Mobiltelefone und über 18.000 Euro Bargeld sichergestellt. Besonders brisant: Auf den beschlagnahmten Handys entdeckten die Ermittler verschlüsselte Messenger-Dienste – ein Hinweis auf professionelle Strukturen.

Weitere Festnahmen nicht ausgeschlossen

Der Festgenommene wird nun dem Haftrichter vorgeführt. Die Polizei geht davon aus, dass er Teil eines größeren Netzwerks war, das Kokain in erheblichem Umfang nach Mallorca brachte, lagerte und verteilte. Die Fäden scheinen bei einer organisierten Bande zu liegen, die Verbindungen nach Südamerika pflegt.

Für die Behörden ist klar: Dieser Zugriff war nur ein Etappensieg. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren – und weitere Verhaftungen könnten schon in den nächsten Tagen folgen. Die Ferieninsel Mallorca, so zeigt sich einmal mehr, ist nicht nur ein Paradies für Urlauber, sondern auch ein begehrtes Pflaster für internationale Drogenkartelle.

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