Es sollte ein entspannter Nachmittag im Garten werden – endete jedoch mit einem großen Schrecken. Am Sonntag sind deutsche Mallorca-Urlauber in Son Servera an der Ostküste von gleich zwei großen Schlangen überrascht worden. Ein Tier war rund anderthalb Meter lang, das zweite Exemplar sogar rund zwei Meter. Dem Mallorca Magazin haben die Bundesbürger von der ungewöhnlichen Begegnung erzählt. Außerdem lesen Sie, um welche Art es sich dabei handelt, ob sie für den Menschen gefährlich ist und wie Sie sich bei einer Sichtung verhalten sollten.
"Wir trauten unseren Augen nicht", beschreibt die Urlauberin Simone S. in einer Mail an das Mallorca Magazin. "Es war ein entspannter Nachmittag im Garten, bis eine Schlange aus dem Abfluss im Boden kroch." Diese war anderthalb Meter lang und erkundete ihre Umgebung. Direkt im Anschluss kam der nächste Schock: "Kurz danach schlängelt sich eine zweite Schlange, die viel dicker war und etwa zwei Meter aufwies, aus dem Erdreich."
Nach Recherchen des Mallorca Magazins handelt es sich bei den beiden Schlangen um unterschiedliche Arten. Eine der Schlangen ist den Fotos zufolge eine Hufeisennatter, die andere eine Kettennatter. Aber: Beide sind nicht giftig und für Menschen in der Regel ungefährlich. Sie unterscheiden sich durch ihre Musterung, können aber beide bis zwei Meter lang werden. Die Kettennatter kann Menschen allerdings beißen, wenn sie sich bedroht fühlt oder in die Enge getrieben wird. Auf den Balearen werden die Tiere mittlerweile als invasiv eingestuft und nicht geschützt. Simone S. sagt auf unsere Nachfrage: "Die Art der Exemplare ist noch nicht eindeutig geklärt." Auch habe ihre ungewöhnliche Sichtung nicht gemeldet.
Schlangensichtungen richtig melden
Für Fälle dieser Art ist auf Mallorca das Naturschutzinstitut COFIB zuständig. Dieses empfiehlt, Schlangensichtungen unverzüglich zu melden. Dafür können Betroffene die 112 wählen, oder erreichen die Einrichtung COFIB unter +34 653574145. Diese rücken auch aus, um die Tiere einzufangen. Unter diesem Link finden Sie auch eine Anleitung, wie Sie selber eine Falle für Schlangen bauen können. Diese ist allerdings in katalanischer Sprache. Die wichtigsten Informationen gibt es aber auch auf Englisch.
Trotz des Moments voller Schrecken ist Simone S. in Son Servera ruhig geblieben, als sie die zwei riesigen Schlangen in ihrem Garten entdeckte. Sie schoss ein paar Fotos der Tiere und suchte im Anschluss Rat in einer deutschen Facebookgruppe. In dem Post reihten sich zahlreiche Urlauber, Residenten und Immobilienbesitzer ein, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten. Viele teilten auch Fotos ihrer eigenen Schlangensichtungen. Ab jetzt werde Simone S. etwas vorsichtiger sein, wenn sie im Garten sitzt, so die Deutsche: "Wir werden nun äußerst wachsam sein."
Invasive Schlangenarten auf Mallorca
Seit einigen Jahren häufen sich auf Mallorca und den Nachbarinseln Meldungen über Sichtungen von verschiedenen Natterarten, manche schwimmen sogar im Meer. Das Naturschutzinstitut COFIB fängt jährlich etwa 3000 Schlangenexemplare mithilfe von Hunderten von Freiwilligen ein, und das unter anderem mithilfe von Käfigfallen. Bei den ersten Sichtungen im Jahr 2016 auf Ibiza glaubten Experten, dass sich die Hufeisennatter nur an Land bewegt, aber seitdem wurden mehrere invasive Schlangen gesichtet, die im offenen Meer schwimmen.