Die spanische Zentralregierung hat auf Mallorca und den Nachbarinseln einen mutmaßlichen Erfolg im Kampf gegen irreguläre Ferienwohnungen publik gemacht: 2373 Unterkünfte auf de Balearen, die sich um die obligatorische Registrierungsnummer beworben, aber keine Lizenz erhalten haben, müssen demnach von Buchungsplattformen wie Airbnb und Booking entfernt werden. Das von Madrid eingeführte zentrale Melderegister (registro único) soll illegale Kurzzeitvermietungen entscheidend eindämmen, schreibt am Montag die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora":
Der balearische Tourismusminister Jaume Bauzà (Volkspartei PP) begrüßte die Initiative der Sozialdemokraten als "notwendigen und längst fälligen Schritt". Man habe "schon lange eine direkte Unterstützung der Zentralregierung gefordert", sagte Bauzà. Seit 2023 setze die Regionalregierung verstärkt Mittel aus der Tourismussteuer ("Ökosteuer") für die Bekämpfung irregulärer Angebote ein. Diese Art der Ferienvermietung sei vielfach "eine Zumutung für die Anwohner" und würde einem so etablierten Reiseziel wie den Balearen erheblichen Schaden zufügen.
Besonders erfreulich äußerte sich Bauzá gegenüber dem Lokalblatt über die Ankündigung der Plattform Airbnb, unrechtmäßige Anzeigen zu entfernen. Für diese Woche habe man einen Runden Tisch gegen illegale Vermietpraktiken auf Ibiza einberufen, um die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen. Bauzá bekundete in diesem Zusammenhang den Wunsch, dass weitere Plattformen dem Beispiel des Branchenprimus' folgten.
Die Vermieter von Ferienwohnungen beeilten sich am Montag vor ungewollten Nebenwirkungen des Madrider Vorgehens zu warnen. Maria Ginard, Geschäftsführerin des Branchenverbands Habtur, bezweifelte gegenüber "Ultima Hora", dass alle 2300 betroffenen Angebote tatsächlich illegal seien. „Wir glauben, dass die große Mehrheit dieser Anzeigen gesetzeskonform ist", erklärte sie. Viele Vermieter hätten zwar eine gültige Lizenz, aber noch nicht die neue Registrierungsnummer erhalten – etwa wegen fehlender Unterlagen oder technischer Probleme.
Und: Illegale Anbieter würden sich gar nicht erst die Mühe machen, für ihre Objekte eine Registrierung einzuholen, so Ginard. Der Branchenverband befürchte daher, dass rechtmäßige Anbieter fälschlicherweise von den Plattformen verschwinden könnten. Minister Bauzà räumte in diesem Kontext ein, die Regelung sei "verbesserungsfähig", überdies müsse jeder Fall einzeln geprüft werden. Klar sei jedoch: "Unterkünfte, die ordnungsgemäß lizenziert wurden, sollten keine Probleme haben."
Aus dem Inselrat von Mallorca, dem die Kontrollen von privaten Ferienwohnungen unterliegen, hieß es aM Montag, die Zahl der Inspektionen sei gegenüber der vorherigen Legislaturperiode "verdreifacht" worden. Ferner habe man mit einschlägigen digitalen Plattformen Vereinbarungen getroffen, dass nicht autorisierte Anzeigen gelöscht würden. Der Kampf gegen illegale Ferienwohnungen "bleibe eine Priorität", nicht zuletzt, um Wohnraum für Einheimische zu schaffen.