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GENERALSTREIK 15/10

Protestaktion für Palästina: Mallorcas Arbeitswelt zeigt nur wenig Interesse

Zum landesweiten Generalstreik als Zeichen der Solidarität für die Palästinenser war bereits vor dem Waffenstillstand vom 10. Oktober aufgerufen worden. Organisatoren und Politik ziehen eine erste Bilanz.

Die Organisatoren des Propalästina-Protests zeigten sich am Mittwoch überwiegend enttäuscht von der geringen Beteiligung | Foto: UH

| | Palma, Mallorca |

Vom landesweiten Generalstreik, zu dem Gewerkschaften und Propalästina-Organisationen am Mittwoch aufgerufen hatten, ist auf Mallorca wenig zu spüren. Laut ersten Daten beteiligten sich lediglich zehn Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Balearen an der Arbeitsniederlegung. Die Aktion war als Zeichen der Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung und gegen die israelischen Angriffe auf Gaza gedacht. Nachdem in Nahost seit dem 10. Oktober die Waffen schweigen, hat der internationale Protest spürbar an Schwung verloren.

Auch im öffentlichen Bildungssektor, in dem traditionell überdurchschnittlich viele Menschen an der Causa Gaza interessiert sind, fand der Streik nur wenig Widerhall. Nach Angaben des balearischen Bildungsministeriums traten 731 Lehrkräfte – das entspricht 5,2 Prozent – in den ganztägigen Ausstand, weitere 65 Pädagogen beteiligten sich an den von den Gewerkschaften UGT und CCOO organisierten zweistündigen Arbeitsunterbrechungen. Auf Mallorca streikten demnach 536 Lehrkräfte ganztägig, auf Menorca 77, auf Ibiza 124 und auf Formentera drei. Das Ministerium verzichtete darauf, die Abwesenheit von Schülern zu erfassen, obwohl an einigen weiterführenden Schulen Jugendliche dem Aufruf studentischer Organisationen folgten.

Im privaten Sektor fiel die Resonanz noch deutlich schwächer aus. Die Bildungsgewerkschaft STEI, eine der Hauptorganisatorinnen, räumte ein, dass die Beteiligung "sehr gering" gewesen sei. Allerdings standen zum Zeitpunkt der ersten Bilanz die Zahlen der Nachmittagsschichten noch aus. Die Beschäftigten hatten die Möglichkeit, entweder ganztägig zu streiken oder ihre Arbeit für zwei Stunden zu unterbrechen.

Den Gewerkschaften ging es nach eigenem Bekunden darum deutlich zu machen, dass "die Arbeitswelt nicht wegschaut angesichts des Völkermords in Gaza". Gleichzeitig vermute man, dass die jüngste Unterstützung der Vereinten Nationen für den von den USA vorgelegten Friedensplan dem Generalstreik Zulauf genommen habe. Das Bildungsministerium und andere öffentliche Stellen sprachen von einer "minimalen" Teilnahme an der Protestaktion.

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