Ein deutscher Staatsbürger ist auf Mallorca wegen sexuellen Missbrauchs einer schlafenden Frau zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Angeklagte gestand vor Gericht die Tat und willigte einer Entschädigungszahlung von 13.000 Euro ein.
Das Landgericht in Palma de Mallorca verurteilte am Mittwoch den Angeklagten Armin A. R., der sich in vollem Umfang schuldig bekannte. Die Tat ereignete sich nach Angaben der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" im August 2021 während einer Party in der Wohnung des Mannes in Palmanova, einem Ortsteil der Gemeinde Calvià.
Aus den Gerichtsunterlagen geht hervor, dass das Opfer an der Feier teilgenommen hatte und nach übermäßigem Alkoholkonsum in einem der Zimmer eingeschlafen war. Der Angeklagte nutzte ihren Zustand aus, entkleidete sie und missbrauchte sie einem tiefschlafähnlichen Zustand sexuell.
Nur einen Tag nach der Tat erließ ein Untersuchungsgericht in Palma ein Annäherungsverbot. Der Mann durfte sich der Frau seither nicht auf weniger als 500 Meter nähern.
Die Staatsanwaltschaft und der Anwalt der Nebenklage, Gonzalo Reta, hatten ursprünglich eine Haftstrafe von zehn Jahren wegen sexueller Nötigung gefordert. Nach einer Einigung mit der Verteidigung gaben sie sich jedoch mit zwei Jahren zufrieden. Das Gericht berücksichtigte dabei mildernde Umstände: Der Verurteilte hatte bereits vor der Verhandlung 12.000 Euro hinterlegt, außerdem wurde die unangemessen lange Verfahrensdauer von mehr als vier Jahren berücksichtigt.
Die Haftstrafe wurde für vier Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Voraussetzung dafür ist, dass der Verurteilte in diesem Zeitraum keine weiteren Straftaten begeht und den restlichen Betrag der Entschädigungssumme innerhalb von sieben Tagen begleicht.