Während die linksradikale Jugendorganisation Arran zuletzt mit provokanten Aktionen gegen den Tourismus auf Mallorca für Schlagzeilen sorgt – darunter Angriffe auf die Balearen-Regierung und das Verbrennen von Fotos prominenter Hotelunternehmer – setzt der Hotelverband der Insel (FEHM) nun ein bewusst positives Gegenzeichen: Mit einer neuen Kampagne wollen die Hoteliers den Gästen danken, die sich für Mallorca als Urlaubsziel entscheiden.
Unter dem Motto Tourist, go home happy. Be happier returning to Mallorca soon (Turist, geh glücklich nach Hause. Sei noch glücklicher, wenn du bald nach Mallorca zurückkehrst) wirbt der Verband für ein freundliches und einladendes Bild der Insel – und spielt dabei auf bekannte Parolen aus der tourismuskritischen Szene an. Aus dem oft genutzten Slogan "Tourist, go home" ("Tourist, geh nach Hause") wurde durch ein einfaches, aber wirkungsvolles Wortspiel ein herzliches "Geh glücklich nach Hause – und komm bald wieder".
Die Kampagne wurde am Montag offiziell vorgestellt – und zwar an prominenter Stelle direkt gegenüber dem Kongresspalast in Palma, einem zentralen Verkehrsknotenpunkt für viele Reisende vom Flughafen in die Stadt. Dort enthüllten Vertreter des Hotelverbands eine großformatige Werbetafel in englischer Sprache. Insgesamt sind 20 solcher Plakate auf der Insel geplant, ergänzt durch Poster in den 870 Mitgliedshotels sowie einen offenen Brief an internationale Medien und Reiseveranstalter.
"Wir haben das Bedürfnis verspürt, unseren Gästen öffentlich Danke zu sagen", erklärte FEHM-Präsident Javier Vich bei der Präsentation. "Immerhin hängen 235.000 Arbeitsplätze auf Mallorca direkt vom Tourismus ab. Wer uns besucht, sichert Existenzen." Die Aktion sei schon länger vorbereitet worden, sollte aber bewusst erst nach der Einigung auf den neuen Tarifvertrag für das Hotel- und Gastgewerbe starten. Vich bezeichnete diesen als "den besten Tarifvertrag Spaniens".
Zugleich distanzierte sich der Verband deutlich von den jüngsten Aktionen der Gruppe Arran, die unter anderem mit Schmierereien der Tourismusministerium attackiert und in einem Video Fotos von Balearen-Präsidentin Marga Prohens und mehreren Hoteliers verbrannt hatte. Man prüfe derzeit rechtliche Schritte, so Vich, "um zu klären, ob durch diese gezielten Einschüchterungsversuche Straftatbestände erfüllt wurden".
Mit der neuen Kampagne setzt die mallorquinische Hotellerie also ein klares Zeichen: Für Gastfreundschaft, für Dankbarkeit – und gegen pauschale Ablehnung der Touristen, die seit Jahrzehnten das Rückgrat der Inselwirtschaft bilden.