Das im Mallorca Magazin geäußerte Ansinnen von deutschsprachigen Mallorca-Touristen, die Insel wegen der hohen Preise nicht mehr besuchen zu wollen, stimmt spanisch- und katalanischsprachige User der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora mehrheitlich alles andere als mitleidig. Mehr als 100 Nutzer gaben bis zum Montagnachmittag einen Kommentar unter dem Artikel ab, die meisten davon waren hämisch bis sogar wütend.
Man brauche auf Mallorca ein Drittel der bisherigen Urlauber, aber mit dreimal so dicken Brieftaschen, schrieb ein User namens "Sobrassada Rock". "Wenn du nicht zahlen kannst, dann komm' nicht", äußerte ein Nutzer namens "Resistencia". Andere wurden deutlicher, ja sogar unflätig: Der User "Dinamo 2010" formulierte schlicht "Auf Wiedersehen", Maribel González pöbelte: "Rausss".
Nur wenige verständnisvolle Kommentare
Nur wenige Stimmen äußerten sich verhalten bis verständnisvoll zu den Meinungen der deutschsprachigen Urlauber: Man dürfe es sich nicht erlauben, Angehörige der Mittelklasse und der unteren Mittelklasse herauszuekeln, meinte der Nutzer "Pep". "Viele Arbeitnehmer würden ihren Job verlieren."
Die Verärgerung über zu viele Touristen auf Mallorca und die damit verbundenen Preiserhöhungen und Probleme mit Wohnungen wird auf der Insel immer größer. Der Groll gipfelte in einer Demonstration mit Tausenden Teilnehmern am 15. Juni und in Aktionen von Mitgliedern der katalanistischen Extremistengruppe Arran.
In einem MM-Artikel vom Wochenende hatten deutschsprachige Urlauber unter anderem geäußert, nicht mehr so oft zum Essen zu gehen wie früher und im kommenden Jahr in Griechenland Urlaub zu machen. Einige gaben an, inzwischen selbst zu kochen, um Geld zu sparen.