Zwischen der auch Mallorca anfliegenden Fluggesellschaft Ryanair und den europäischen Fluglotsenist in heftiger streit entbrannt. am Dienstag veröffentlichte ein Vertreter dieses Berufsstandes laut dem Fachdienst www.aerotelegraph.com unter dem Pseudonym Kontrolo im Pilotenforum PPRUNE eine Stellungnahme. Darin wendet er sich direkt an Michael O’Leary, den Chef von Ryanair, und erklärt unmissverständlich: "Wir, die europäischen Fluglotsen, haben O’Learys ständige Hetze und die abwertenden Kommentare über unseren Berufsstand satt".
Und der Fluglotse wird noch deutlicher: "Wir wissen genau, welche Flugblätter eure Firma an eure Passagiere verteilt, [...] und uns ist bestens bekannt, welche beleidigende Sprache O’Leary im Zusammenhang mit unserem Beruf verwendet."
"Pflicht zu zügigem Verkehrsfluss"
Laut dem Lotsen ist die Schuldzuweisung, die Ryanair betreibt, viel zu stark vereinfacht. "Unsere Pflicht ist es, einen sicheren, geordneten und zügigen Verkehrsfluss zu gewährleisten." Dazu geben sich die Lotsen jeden Tag die größte Mühe, so Kontrolo. "Die Beleidigungen seitens eures Unternehmens gehen uns ans Herz."
Bei Ryanair ist die Antipathie gegenüber den Fluglotsen inzwischen so weit gediehen, dass Reisenden in der App der Airline angezeigt wird, ihr Flug verspäte sich wegen "Personalmangels bei der Flugsicherung". Empfohlen wird, sich bei dem jeweiligen Verkehrsminister zu beschweren. Im Mai hatte Ryanair eine Pressemitteilung zum Thema Verspätungsliga veröffentlicht. Darin veröffentlichte die Airline eine Rangliste der "personell unterbesetzten und schlecht geführten Flugsicherungen", die von Januar bis Mai die größten Verspätungen für ihre Flüge und Gäste verursacht hätten.