Nach dem vielkritisierten Protestzug in Palma gegen die Massifizierung auf Mallorca denken die Organisatoren nicht daran, klein bei zu geben. "Wir werden keine einzige weitere Maßnahme zur Förderung des Tourismus-Wachstums zulassen", hieß es in einer martialisch formulierten Mitteilung der Organisation "Menys turisme, més vida" (weniger Tourismus, mehr Leben). "Wir werden nicht aufhören, dieser Kampf endet nicht hier."
Verbunden wurde diese Botschaft mit anderen Forderungen, die mit den Hauptthemen Wohnungsnot und Massifizierung nicht in direktem Zusammenhang stehen: Man werde zudem keine "Attacken" gegen die katalanische Sprache und die Inselkultur sowie die "Arbeiterklasse" tolerieren, hieß es weiter. Die Politiker hätten es mit einem "organisierten Volk" zu tun.
Etwa 8000 Menschen nahmen an der Demonstration teil
An der Demonstration vom Sonntag hatten nach offiziellen Schätzungen etwa 8000 Menschen teilgenommen. Eine Minderheit von Angehörigen von Splittergruppen sorgten allerdings mit sehr aggressiv formulierten Plakaten und undifferenzierten Anti-Touristen-Parolen für allgemeine Verärgerung.
Der konservativen Inselregierung wurde in dem aktuellen Kommuniqué der Demo-Organisatoren vorgeworfen, die Forderungen einfach zu ignorieren und in Wirklichkeit gar nichts gegen die Touristenschwemme zu unternehmen. Stattdessen gebe es nur kosmetische Aktionen zur Reinwaschung des Images von Mallorca.
Die Einkesselung von Touristen an der Plaça Joan Carles in Palma sei "keine Gewalt", hieß es weiter in der Mitteilung. Gewalt sei vielmehr, in Campmobilen hausen zu müssen und mit den extrem niedrigen Löhnen nicht zum Monatsende kommen zu können. Moniert wurde zudem, Gewalt zwischen betrunkenen Touristen ertragen zu müssen.