Folgen Sie uns F Y T I R

Damián Bover Trobat: Mit dem Traktor ins Weltall

Die neue Folge der Video-Serie "Die Mallorquiner" der deutschen Fernsehjournalistin Sibylle Tiessen handelt von einem Erfinder, der ein Pfluggerät mit Potential für Mond und Mars entwickelte

Teil 26 der MM-Videoserie "Die Mallorquiner" der deutschen Fernsehjournalistin Sibylle Tiessen. Präsentiert von TUI. (6:31) | Youtube: Mallorca Magazin TV

| Vilafranca de Bonany, Mallorca |

Wie sehr Damián Bover Trobat die Erde liebt, wird in solchen Sätzen deutlich: "Schon immer mochte ich es, im Herbst das Grün der kleinen Pflanzen zu sehen, die gelbe Farbe des Goldes der Weizenfelder, sobald sie im Juli bereit sind, geerntet zu werden. Ich mag es, ein Melonenfeld zu sehen." Brover , geboren in Porreres, ist Landwirt und Erfinder. Seine Kreation "Utopus" – eine Alternative zum Traktor – steht kurz vor dem Schuss ins Weltall.

Von Bover und seiner Technologie handelt die neue Folge der Video-Serie "Die Mallorquiner" der deutschen TV-Journalistin Sibylle Tiessen: Bover bewirtschaftetdie Finca Son Duri bei Vilafranca de Bonany nach Bio-Methoden. Im Sommer wachsen Wasser- und Zuckermelonen, im Winter Kartoffeln, Auberginen, Kopfsalat, Zwiebeln und Kohl. Auch das traditionelle mallorquinische Getreide "Blat Xeixa" wird angebaut. "Ich hatte das Glück, eine sehr gute Schule besuchen zu können, mit Abitur und Zugang zur Universität. Es war eine sehr anspruchsvolle, inspirierende Schule. In meiner Jugend gab es einerseits sehr einfache Dinge wie die Pflege des Feldes und alles, was damit zusammenhing, und andererseits die Bildung."

Das elektrische Pfluggerät "Utopus" von Damián Bover Trobat funktioniert einzig über Solarenergie. Der Name leitet sich vom griechischen Wort "Utopía" ab, dem Traum von einer besseren Welt.

In der Folge schloss Bover eine multidisziplinäre Berufsausbildung ab und arbeitete als Computersystemtechniker. Gleichzeitig hatte der Mallorquiner immer auch eine Leidenschaft für Maschinen. Der permanente Einsatz von Traktoren für die Bewirtschaftung des Bodens und die Entfernung von Unkraut begeisterten ihn, aber gleichzeitig störte ihn der Schaden, den die Räder dem Untergrund zufügen und der immense Diesel-Verbrauch, der CO2 produziert. Kurzerhand erdachte Bover eine leichte, autonome und umweltfreundliche Maschine, den "Utopus".

Damián Bover Trobat ist der Sohn eines Landwirtes. Die Arbeit auf dem Feld liegt ihm im Blut.

Dabei handelt es sich um ein räderloses Pfluggerät mit Solarpaneelen, das zwei Systeme vereint: Ein Bodenbearbeitungsgerät und Steigeisen, die helfen, eines der beiden Fahrgestelle am Boden zu fixieren. "Wenn eine Gottesanbeterin sich mit einem mit Stacheln bewaffneten Arm an ihrer Beute festhalten kann, dann wird auch diese Maschine perfekt funktionieren", verrät Bover, wo er sich hat inspirieren lassen. Ihm zufolge braucht "Utopus" nur zwischen zwei und vier Prozent der mechanischen Energie zur Fortbewegung. Seine Stärke ist die hohe Skalierbarkeit, da die Maschine genau an die Größe der bewirtschafteten Parzelle angepasst werden kann. Das erlaubt den Einsatz auf mehr als 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen weltweit, die sehr klein sind und nur mit Geräten wie "Utopus" bearbeitet werden können. Erfahrungen an Steilhängen und am Strand mit sogenannten körnigen Böden zeigen zudem, dass diese Technologie abgesehen von der Landwirtschaft in weiteren Bereichen nützlich sein kann: in der Forstwirtschaft, im Tiefbau oder bei der Waldbrandbekämpfung.

Der "Utopus" eignet sich auch für 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen weltweit, die sehr klein sind.

Im Jahr 2010 meldeten Bover und sein Team in Spanien ein Patent für "Utopus" an. Es folgten weitere in Frankreich, Deutschland und in den USA. "Wir haben immer eine Autorität gesucht, die uns eine Einschätzung geben würde", kommentiert Bover, "und 2016 bestätigte der wichtigste Spezialist für Feldroboter der Vereinigten Staaten die Tauglichkeit in der Landwirtschaft und in grobkörnigen Umgebungen mit geringer Schwerkraft wie dem Mond und dem Mars."

Der Mallorquiner und sein Team haben die Empfehlung von den US-Behörden, zwei Anwendungen gleichzeitig zu verfolgen: Erstens ein Unternehmen zu gründen, das sich bei den Raumfahrtbehörden um Mittel bewirbt und zweitens gleichzeitig einen Prototyp für die Landwirtschaft herzustellen.

Die Finca Son Duri bei Vilafranca de Bonany verfügt über rund drei Hektar Fläche, auf denen Sommer- und Wintergemüse angebaut werden.

"Die Idee mit den Solarpaneelen und Pfluggeräten hatte ich schon 2006 und danach war ich total begeistert, dass es wirklich funktioniert hat. Nach all den Jahren ist es ein enormes Glück, ein Privileg, diese Arbeit gemacht haben zu können", resümiert Bover. "Vor zehn Jahren benutzten wir die Formulierung, dass wir versuchen, unsere Aktivitäten in Einklang mit dem Planeten zu bringen. Aber vor einem Jahr habe ich den kategorischen Imperativ gefunden, in Harmonie mit der Zeit und dem Ort und den Phänomenen zu sein, die weltweit geschehen. Es ist dieser Satz: die Bewohnbarkeit des Planeten zu erhalten."

Kooperation mit TUI

Unterstützung aus der Touristikbranche: Gesponsert wird das Video-Projekt von Europas führendem Touristikkonzern Tui und seiner Tui Care Foundation. Gegründet wurde die Initiative 2016 mit dem Ziel, in den Destinationen nachhaltige Projekte zu unterstützen. Dabei setzt die Stiftung auf das Potenzial des Tourismussektors als Motor für gesellschaftliche Entwicklung, Bildung und Wohlstand. Der Konzern fördert dabei nachhaltigen Tourismus in Zusammenarbeit mit Einheimischen.

Zum Thema
Meistgelesen